Kein einheitlicher Trend am deutschen Pressemarkt
Gemischte Bilanz bei den Gesamtauflagen der einzelnen Pressegattungen: Die deutsche Tagespresse kann ihr Gesamtergebnis leicht verbessern. Die Fachzeitschriften stabilisieren ihre Auflagen. Für die Wochenzeitungen und die Titel der Publikums- und Kundenpresse bleiben die aktuellen Gesamtauflagen hinter dem Ergebnis vom Jahresbeginn zurück. Im direkten Vergleich zum Vorjahr sind für nahezu alle Gattungen die Auflagen rückläufig. Dies geht aus der aktuellen Auflagenerhebung für das 2. Quartal 2009 hervor, die von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) heute veröffentlicht wurde.
Tageszeitungen
Von den deutschen Tageszeitungen wurden einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen im zweiten Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 23,52 Mio. Exemplare verkauft. Die Tagespresse kann damit gegenüber dem Vorquartal leicht an verkaufter Auflage zulegen (1/2009: 23,36 Mio. Exemplare). Dabei wird das Auflagenplus vor allem bei den Einzelverkäufen am Kiosk erzielt (2/2009: 7,14 Mio. Einzelverkäufe gegenüber 6,85 Mio. Stück in 1/2009).
Wochenzeitungen
Mit stabilen Auflagen schlossen die Wochenzeitungen das 2. Quartal 2009 ab. Zwar war bei den Gesamtauflagen im aktuellen Quartalsvergleich ein Minus von rund 4,5 Prozent zu vermerken, das jedoch nahezu vollständig auf das Ausscheiden der russischsprachigen Wochenzeitung Europa Ekspress aus der IVW-Auflagenerhebung zurückzuführen ist. Im 2. Quartal 2009 erzielten die Wochenzeitungen eine verkaufte Auflage von 1,93 Mio. Exemplaren (1/2009: 2,02 Mio.).
Publikumszeitschriften
Die im Quartalsdurchschnitt verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften lag im zurückliegenden Quartal bei insgesamt 113,74 Mio. Exemplaren und damit um rund 2,8 Prozent unter den Gesamtverkäufen des vorangegangenen Jahresviertels (1/2009: 116,99 Mio.). Der Rückgang geht vor allem zulasten der Kioskverkäufe (2/2009: insgesamt 43,63 Mio. Einzelverkäufe - gegenüber 1/2009 ein Minus von 5,3 Prozent), während sich die Anzahl der Abonnements mit insgesamt 51,13 Mio. Exemplaren (minus 0,22 Prozent) weitgehend stabil präsentiert. Im Titelbestand der von der IVW geprüften Publikumszeitschriften sind neben dem Ausscheiden einer Reihe auflagenstarker Titel (darunter: Amica, Young woman's magazine und telemonat) auch wieder Neuzugänge zu verzeichnen (unter anderem: FREIZEIT pur, WOCHE HEUTE und Wunderwelt Wissen), die mit hohen Stückzahlen zu den Gesamtverkäufen der Publikumspresse beitragen.
Fachzeitschriften
Die Titel der Fachpresse verzeichneten im vergangenen Quartal bei den Gesamtverkäufen ein weitgehend stabiles Ergebnis. So wurden von den der IVW-Auflagenkontrolle angeschlossenen Fachzeitschriften durchschnittlich 13,43 Mio. Exemplare verkauft (1/2009: 13,42 Mio. Stück).
Kundenzeitschriften
Für die Kundenzeitschriften ist im 2. Quartal 2009 gegenüber dem Vorquartal ein Rückgang der zur Weitergabe an Kunden verkauften Exemplare auf aktuell 43,85 Mio. Stück (1/2009: 44,43 Mio. Verkäufe zur Weitergabe) festzustellen. Deutlicher fällt der Auflagenverlust der Kundenpresse bei der Gesamtverbreitung aus (aktuell: 56,04 Mio. Stück gegenüber 58,16 Mio. durchschnittlich je Ausgabe verbreiteter Exemplare in 1/2009).
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich