Bilanz der Mediengattungen am deutschen Pressemarkt zum Jahresende 2011: Gesamtverkäufe überwiegend im Minus - Zeitungen und Publikumszeitschriften verlieren gegenüber dem Vorjahr - Fachpresse erneut stabil - Kundenzeitschriften steigern weiter Verkaufzahlen
Für die Mehrzahl der Mediengattungen am deutschen Pressemarkt endet das Jahr 2011 mit sinkenden Gesamtverkäufen: Im 4. Quartal des zurückliegenden Jahres liegt die verkaufte Auflage der Tages- und Wochenzeitungen und auch das Gesamtergebnis der Publikumszeitschriften unter dem Niveau von Ende 2010. Für die Fachzeitschriften sind hingegen abermals stabile Gesamtverkäufe zu verzeichnen. Die Verkaufszahlen der Kundenzeitschriften liegen auch diesmal im Jahresvergleich wieder deutlich im Plus. Dies geht aus der aktuellen Auflagenerhebung für das 4. Quartal 2011 hervor, die von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) veröffentlicht wurde:
Tageszeitungen
Von den deutschen Tageszeitungen wurden einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen im 4. Quartal des abgelaufenen Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 21,58 Mio. Exemplare verkauft. Die Tagespresse verliert damit gegenüber dem Vorjahr 3,04 Prozent ihrer verkauften Auflage (4/2010: 22,26 Mio. Exemplare). Der Rückgang der Gesamtverkäufe geht dabei erneut überwiegend zulasten der Kioskverkäufe (4/2011: 5,83 Mio. - gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 6,38 Prozent).
Wochenzeitungen
Für die wöchentlich erscheinenden Zeitungen ist im Schlussquartal 2011 gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang ihrer Gesamtverkäufe um 6,24 Prozent auf nunmehr 1,79 Mio. Exemplare zu verzeichnen (4/2010: 1,91 Mio.). Dieser Verlust ist jedoch überwiegend auf das Ausscheiden des Titels "Europa-Ekspress" aus dem Bestand der Auflagenkontrolle zurückzuführen, der seinerzeit noch mit 0,08 Mio. Exemplaren zu den Gesamtverkäufen der Wochenzeitungen beitrug.
Publikumszeitschriften
Die positive Entwicklung in den Gesamtverkäufen der Publikumspresse zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2011 ist nicht nachhaltig. Zahlreiche Neuzugänge hatten im 3. Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahr zu einer Stabilisierung ihrer verkauften Auflage geführt. Zum Jahresende 2011 verzeichnen die Publikumszeitschriften insgesamt 108,71 Mio. im Quartalsdurchschnitt je Ausgabe verkaufte Exemplare. Im direkten Vergleich zum Vorjahr verliert diese Gattung damit 1,61 Prozent ihrer Gesamtverkäufe (4/2010: 110,48 Mio. Exemplare).
Fachzeitschriften
Von den der IVW-Auflagenkontrolle angeschlossenen Fachzeitschriften wurden im 4. Quartal 2011 durchschnittlich 11,95 Mio. Exemplare verkauft. Damit sind auch zum Jahresende 2011 die Gesamtverkäufe weitgehend stabil (3/2011: 12,01 Mio. verkaufte Stücke) und gegenüber dem Vorjahr unverändert (4/2010: ebenfalls rund 11,95 Mio. verkaufte Exemplare).
Kundenzeitschriften
Für die Kundenzeitschriften sind im 4. Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahr die Verkäufe von Exemplaren zur Weitergabe an Kunden ein weiteres Mal angestiegen. Sie liegen mit nunmehr 45,94 Mio. Stück deutlich um 6,32 Prozent über dem Vorjahresergebnis (4/2010: 43,20 Mio. Exemplare). Der Anstieg wird zu rund zwei Fünfteln von neuen Titeln erbracht, die Ende 2011 erstmalig zum Bestand der von der IVW geprüften Kundenzeitschriften zählen. So steuern drei Zeitschriften mit Denksportaufgaben für Apotheken-Kunden ("KOPF fit", "SuDoku SPEZIAL" und "Rätsel aktuell") mit zusammen 0,47 Mio. Exemplaren und ein Krankenversichertenmagazin für Jugendliche ("on") mit 0,61 Mio. Stück zu den Gesamtverkäufen bei.
Die detaillierten Auflagenzahlen für insgesamt 5.578 Titel und Anzeigenbelegungseinheiten des deutschen Pressemarktes werden von der IVW in ihrer Online-Datenbank sowie - als abgeschlossener Datenbestand vom 20. Januar 2012 - in der IVW-Auflagenliste (PDF-Format) veröffentlicht.
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich