Bilanz am Pressemarkt auch zum Jahresausklang 2012 mit Verlusten: Gesamtverkäufe fast aller Pressegattungen sinken unter Vorjahresergebnis - Publikumszeitschriften verlieren deutlich gegenüber Vorquartal - Fachpresse setzt stabile Entwicklung fort - Anteilige ePaper-Verkäufe von Pressetiteln überwiegend im Plus
Für die meisten Gattungen am deutschen Pressemarkt sind auch im 4. Quartal 2012 im Vergleich mit dem Vorjahr wieder sinkende Gesamtauflagen festzustellen. Die Publikumspresse muss dabei gegenüber ihren im Vorquartal angestiegenen Verkaufszahlen Einbußen hinnehmen. Erneut liegen auch im 4. Quartal 2012 allein die Gesamtverkäufe der Fachzeitschriften über dem Vorjahresergebnis. Die Verkaufszahlen der identischen elektronischen Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften (ePaper) entwickeln sich weitgehend positiv.
Tageszeitungen
Von den deutschen Tageszeitungen wurden einschließlich der Sonntagsausgaben und aktuellen Sonntagszeitungen im 4. Quartal des zurückliegenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 20,84 Mio. Exemplare verkauft. Die Tagespresse verliert damit gegenüber dem Vorjahr rund 3,43 Prozent ihrer verkauften Auflage (4/2011: 21,58 Mio. Exemplare). Dieser Rückgang geht zu einem Siebtel auf die Einstellung der Abendzeitung Nürnberg und der Financial Times Deutschland im Herbst 2012 zurück. Beide Titel steuerten Ende 2011 zusammen noch rund 0,11 Mio. Exemplare zu den Gesamtverkäufen der Tagespresse bei. In den aktuellen Gesamtzahlen der Tagespresse sind mit den insgesamt rund 0,27 Mio. je Erscheinungstag abgesetzten ePaper-Exemplaren wieder mehr Verkäufe digitaler Ausgaben enthalten als im vorangegangenen Quartal (3/2012: rund 0,23 Mio. ePaper-Verkäufe von Tageszeitungen).
Wochenzeitungen
Die wöchentlich erscheinenden Zeitungen verzeichnen Ende 2012 in ihrer Verkaufsbilanz gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um rund 28 Tsd. Stück auf aktuell 1,76 Mio. durchschnittlich pro Ausgabe im Quartal verkaufte Exemplare; gegenüber dem Vorquartal ist hingegen ein leichter Anstieg um rund 20 Tsd. Verkäufe zu verzeichnen. Die ePaper tragen mit einem deutlich erhöhten Anteil von aktuell 8.440 Stück zum Gesamtergebnis der Wochenzeitungen bei (3/2012: 1.709 ePaper-Verkäufe).
Publikumszeitschriften
Die Publikumszeitschriften verkauften im zurückliegenden Quartal im Durchschnitt je Ausgabe insgesamt 108,16 Mio. Exemplare und liegen in direktem Vergleich um rund 0,51 Prozent unter ihrem Vorjahresergebnis (4/2012: 108,70 Mio. verkaufte Exemplare). Gegenüber dem Vorquartal, in dem die Publikumspresse ihre Verkaufszahlen vorübergehend steigern konnte (3/2012: 110,73 Mio. verkaufte Exemplare), fällt der aktuelle Rückgang der Gesamtverkäufe mit einem Minus von 2,32 Prozent stärker aus. Der Anteil der ePaper-Verkäufe an der Bilanz der Publikumspresse für 4/2012 ist mit rund 0,43 Mio. Stück leicht rückläufig.
Fachzeitschriften
Die Gesamtverkäufe der Fachpresse sind im 4. Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahr um rund 1,65 Prozent auf nunmehr 12,16 Mio. durchschnittlich je Ausgabe verkaufte Exemplare angestiegen (4/2011: 11,96 Mio. verkaufte Stücke). Damit können die Fachzeitschriften - trotz leichter Einbußen gegenüber dem Vorquartal (3/2012: 12,22 Mio. verkaufte Exemplare) - ihre positive Auflagenentwicklung fortsetzen. Dies gilt auch für die insgesamt verbreitete Auflage mit einem leichten Plus von 0,32 % im Jahresvergleich auf 22,23 Mio. Exemplare.
Kundenzeitschriften
Nach einem starken Rückgang bei den Verkäufen im 3. Quartal 2012 auf 39,87 Mio. Stück können die Kundenzeitschriften zum Jahresende 2012 wieder steigende Auflagenzahlen verzeichnen. Ihre Gesamtverkäufe liegen Ende 2012 im Quartalsdurchschnitt bei insgesamt 42,44 Mio. Exemplaren. Gegenüber dem Vorjahresergebnis (4/2011: 45,94 Mio. Exemplare) ist das ein Verlust von 7,60 Prozent.
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzel- und Sonstige Verkäufe.