Wenig Frühjahrsbelebung am deutschen Pressemarkt: Gesamtverkäufe bleiben überwiegend rückläufig - Abgeschwächte Verluste für die Publikumspresse - Einbußen bei Tageszeitungen und Fachpresse - Wochenzeitungen und Kundenzeitschriften im Auflagenplus
BERLIN (ivw), 21.07.2016 - Im Frühjahr 2016 müssen die Tageszeitungen und Fachzeitschriften erneut rückläufige Gesamtverkäufe hinnehmen. Bei den Publikumszeitschriften haben sich die Rückgänge in den Gesamtverkäufen in der aktuellen Auflagenerhebung weiter abgeschwächt. Positive Signale vom Pressemarkt gibt es für die Wochenzeitungen und Kundenzeitschriften, für die sich die Gesamtauflagen mit leichten Zuwächsen stabilisiert haben.
Tageszeitungen
Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 2. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 17,36 Mio. Exemplare und damit 7,74 Prozent weniger als im Vorjahr (2/2015: 18,81 Mio. Stück). Dagegen entwickeln sich die Auflagenanteile digitaler Ausgaben der Tageszeitungen weiterhin positiv. Die Anzahl als ePaper abgesetzter Tageszeitungsexemplare stieg im 2. Quartal 2016 mit 0,91 Mio. verkauften ePaper-Exemplaren gegenüber dem Vorjahr um rund ein Viertel an (2/2015: 0,74 Mio. verkaufte elektronische Ausgaben der Tagespresse).
Wochenzeitungen
Die Gesamtverkäufe der Wochenzeitungen haben sich im Frühjahr mit einem leichten Auflagenplus von 0,44 Prozent auf 1,71 Mio. Exemplare gegenüber dem Vorjahr stabilisiert (2/2015: 1,70 Mio. Stück). Auch gegenüber dem Vorquartal sind die aktuell ermittelten Gesamtverkäufe der Wochenzeitungen mit einem Minus von 0,21 Prozent nahezu stabil (1/2016: rund 1,71 Mio. verkaufte Stücke).
Publikumszeitschriften
Im 2. Quartal 2016 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 95,32 Mio. Exemplaren um 1,81 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (2/2015: 97,08 Mio. Stück). Damit hat sich der Rückgang in den Gesamtverkäufen der Publikumszeitschriften weiter abgeschwächt: Im 2. Quartal 2015 verloren sie im direkten Jahresvergleich 4,33 Prozent und zuletzt im 1. Quartal 2016 noch 1,96 Prozent der verkauften Auflage.
Fachzeitschriften
Die verkaufte Auflage der Fachzeitschriften sinkt im 2. Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahresergebnis um 2,08 Prozent auf 10,76 Mio. Stück (2/2015: 10,96 Mio.) und büßt damit wieder mehr Gesamtverkäufe ein als in den beiden zurückliegenden Quartalen, in denen für die verkaufte Auflage im direkten Jahresvergleich sinkende Verlustraten zu verzeichnen waren (zuletzt -1,93 Prozent in 1/2016 gegenüber dem Vorjahresquartal). Weitgehend stabil präsentiert sich die aktuelle Gesamtverbreitung der Fachpresse von 20,45 Mio. Exemplaren, die gegenüber dem Vorquartal leicht zulegt (1/2016: 20,36 Mio. Stück - ein Plus von 0,43 Prozent) und im Jahresvergleich geringere Einbußen hinnehmen muss (2/2015: 20,73 Exemplare, ein Minus von 1,36 Prozent).
Kundenzeitschriften
Im 2. Quartal 2016 können die Kundenzeitschriften erstmals seit drei Quartalen mit rückläufigen Gesamtergebnissen wieder einen leichten Anstieg ihrer insgesamt verbreiteten und verkauften Auflagen verbuchen. Im direkten Jahresvergleich lagen die Gesamtverbreitung der Kundenpresse mit 52,05 Mio. Exemplaren (ein Plus von 0,19 Prozent) und ihre Gesamtverkäufe mit 38,48 Mio. Stück (+ 0,18 Prozent) wieder auf dem Vorjahres-niveau. Deutlicher fällt der Anstieg im Vergleich mit dem Vorquartal aus, der hier Steigungsraten von 2,40 Prozent in der Verbreitung und 3,20 Prozent im Verkauf ergibt.
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzel- und Sonstige Verkäufe:
Zur Ausweisung mit den detaillierten IVW-Quartalszahlen 2/2016 für 5.824 Titel und Anzeigenbelegungseinheiten des deutschen Pressemarkts.