Anhaltender Trend zur Digitalisierung am Pressemarkt: Starke Zuwächse bei ePaper-Verkäufen und für Paid Content – Supplements, Wochenzeitungen und Publikumspresse holen auf
BERLIN (ivw), 25.07.2022 – Zur Jahresmitte 2022 können die von der IVW auditierten Zeitungen und Zeitschriften am deutschen Pressemarkt die Rückgänge ihrer Gesamtauflagen weitestgehend begrenzen. Dabei wird abermals deutlich, dass allein die gedruckten Ausgaben der Presseerzeugnisse rückläufige Verbreitungszahlen hinnehmen müssen, während die ePaper-Ausgaben und Paid-Content-Angebote der Verlagshäuser stetig wachsenden Zuspruch finden. Inzwischen finden zu einem stark angewachsenen Anteil auch die von den IVW-Audits erfassten Supplements mit Ihren Trägerobjekten über das Internet ihren Weg zum Endverbraucher (2/2022: 16,67 Mio. Supplement-Verkäufe, davon 10,64 Prozent als ePaper gegenüber 16,42 Mio. Exemplaren in 2/2021, davon 4,12 Prozent als ePaper).
Tageszeitungen
Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 2. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 13,02 Mio. Exemplare und damit 5,76 Prozent weniger als im Vorjahr (2/2021: 13,82 Mio. Stück); gegenüber dem Vorquartal liegt der aktuelle Rückgang bei -2,93 Prozent (1/2022: 13,42 Mio. Stück). Weiterhin positiv entwickeln sich die Verkäufe digitaler Angebote von Zeitungsmarken. Der Auflagenanteil der als ePaper abgesetzten Tageszeitungsexemplare stieg im 2. Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr um 8,73 % auf 2,11 Mio. Exemplare (2/2021: 1,94 Mio.).
Zusätzlich zu den Auflagen zertifiziert die IVW für 16 Zeitungen die Verkäufe von Nutzungsrechten zu den Paid-Content-Angeboten der Zeitungshäuser. Im Quartalsdurchschnitt 2/2022 gab es für diese Tageszeitungen rund 1,25 Mio. Verkäufe von Paid-Content-Angeboten pro Tag – das ist im direkten Vergleich mit dem Vorjahr ein Plus von mehr als einem Viertel (2/2021: 0,99 Mio. bezahlte Zugänge pro Tag für denselben Titelbestand).
Wochenzeitungen
Nach einem deutlichen Auflagenminus zu Jahresbeginn können die Wochenzeitungen im zurückliegenden Quartal ihre Gesamtverkäufe gegenüber dem Vorjahr stabilisieren. Mit rund 1,59 Mio. Exemplaren liegt die verkaufte Auflage der wöchentlich erscheinenden Zeitungen um 1,54 Prozent unter dem Vorjahresergebnis (2/2021: rund 1,62 Mio. Stücke). Gegenüber dem Vorquartal steigen die aktuell ermittelten Gesamtverkäufe kräftig um 14,66 Prozent an (1/2022: rund 1,39 Mio. Exemplare). Hintergrund: Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) ist auf eigenem Wunsch von der IVW-Mediengattung Tageszeitungen in den IVW-Bestand der Wochenzeitungen gewechselt.
Bei den Gesamtverkäufen der ePaper-Ausgaben (2/2022: 0,38 Mio. Exemplare im Quartalsdurchschnitt) beträgt das Plus der Wochenpresse rund 45 Prozent gegenüber den Vorjahresquartal. Damit setzen die Wochenzeitungen im aktuell zurückliegenden Quartal fast ein Viertel ihrer Gesamtverkäufe über das Internet ab.
Publikumszeitschriften
Im 2. Quartal 2022 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 53,14 Mio. Exemplaren um 8,57 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (2/2021: 58,12 Mio. Stück). Gegenüber dem Vorquartal fällt der Auflagenrückgang mit einem Minus von 4,33 Prozent geringer aus (1/2022: 55,55 Mio.). Im Jahresvergleich verkaufen auch die Publikumsverlage erneut deutlich mehr ePaper-Ausgaben (2/2022: 2,42 Mio. Exemplare gegenüber 1,80 Mio. Stück in 2/2021 – ein Plus mehr als ein Drittel.
Fachzeitschriften
Die Fachpresse kann im aktuell zurückliegenden 2. Quartal 2022 den Rückgang ihrer Gesamtverkäufe begrenzen. Gegenüber dem Vorjahresergebnis sinken die Verkäufe um 5,38 Prozent auf 7,94 Mio. Stück (2/2021: 8,39 Mio. Exemplare). Hingegen ist mit Blick auf die Gesamtverbreitung der Fachzeitschriften von aktuell durchschnittlich 15,38 Mio. Exemplaren ein stärkerer Rückgang als zu Jahresbeginn zu verzeichnen (2/2021: 15,93 Mio. Stück – ein Minus von 3,47 Prozent). Dessen ungeachtet ist die Anzahl der ePaper-Exemplare von Fachzeitschriften mit einem Plus von 53,03 Prozent bei der Gesamtverbreitung (2/2022: 0,84 Mio. Stück) und mehr als ein Fünftel bei den Gesamtverkäufen (2/2022: 0,31 Mio. Stück) angestiegen.
Kundenzeitschriften
Mit insgesamt 25,72 Mio. verbreiteten und 20,85 Mio. verkauften Exemplaren verzeichnen die Kundenzeitschriften zur Jahresmitte 2022 gegenüber den Vorjahresergebnissen ein Minus von 10,95 bzw. 6,29 Prozent (2/2021: 28,88 Mio. verbreitete und 22,25 Mio. verkaufte Exemplare). Moderater fallen im Vergleich mit dem 1. Quartal 2022 bei einem Minus von 8,42 Prozent für die Ge-samtverbreitung und -2,48 Prozent bei den Gesamtverkäufen die Auflagenrückgänge der von der IVW auditierten Kundentitel aus.
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzelverkäufe, Bordexemplare und Sonstige Verkäufe können der beigefügten Statistik entnommen werden.
- Auflagenstatistik 2022 - 2. Quartal (PDF-Format)
- Auflagenstatistik 2022 - 2. Quartal (csv-Format)
- ePaper-Statistik 2022 - 2. Quartal (PDF-Format)
Zur Ausweisung mit den detaillierten IVW-Quartalszahlen 2/2022 für 1.889 Titel und 5.573 Anzeigenbelegungseinheiten des deutschen Pressemarkts.