Lage am deutschen Pressemarkt: Auflagenrückgänge bei Tageszeitungen, Publikums- und Fachpresse - Wochenzeitungen und Kundenzeitschriften stabil
BERLIN (ivw), 21.10.2016 - Für die Tageszeitungen und Fachzeitschriften am deutschen Pressemarkt sind im zurückliegenden Sommer weiter rückläufige Auflagen zu verzeichnen. Auch die Publikumszeitschriften müssen wieder stärkere Rückgänge in den Gesamtverkäufen hinnehmen. Erfreuliche Signale gibt es vom Kiosk: Hier können die Wochenzeitungen und Publikumszeitschriften ihre Verkäufe gegenüber dem Vorquartal steigern. Für die Wochenzeitungen und Kundenzeitschriften bleibt die Entwicklung ihrer Gesamtauflagen stabil.
Tageszeitungen
Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 3. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 17,12 Mio. Exemplare und damit 7,62 Prozent weniger als im Vorjahr (3/2015: 18,53 Mio. Stück). Weiter auf Wachstumskurs sind hingegen die Gesamtverkäufe der digitalen Ausgaben. Ihre Anzahl stieg im 3. Quartal mit 0,94 Mio. verkauften ePaper-Exemplaren gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Fünftel an (3/2015: 0,77 Mio.).
Wochenzeitungen
Die Wochenzeitungen liegen mit 1,70 Mio. verkauften Exemplaren im direkten Jahresvergleich auf stabilem Niveau. Gegenüber dem Vorquartal (2/2016: rund 1,71 Mio. verkaufte Stücke), verlieren die Wochenzeitungen 0,58 Prozent ihrer Gesamtverkäufe, können dabei jedoch ihr Ergebnis im Einzelverkauf am Kiosk um 16,10 Prozent steigern.
Publikumszeitschriften
Im 3. Quartal 2016 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 93,16 Mio. Exemplaren um 5,77 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (3/2015: 98,86 Mio. Stück). Damit hat sich nach den abgeschwächten Verlusten zur Jahresmitte der Rückgang in den Gesamtverkäufen wieder verstärkt: Im 2. Quartal 2016 beliefen sich die Verluste im direkten Jahresvergleich zuletzt auf 1,81 Prozent der verkauften Auflage. Positiv fallen aktuell mit einem Plus von 4,05 Prozent gegenüber dem Vorquartal die Einzelverkäufe aus. Sechs der neu in die IVW aufgenommenen Publikumszeitschriften tragen mit insgesamt 0,50 Mio. am Kiosk verkauften Exemplaren ein gutes Drittel zu diesem Anstieg bei.
Fachzeitschriften
Die verkaufte Auflage der Fachzeitschriften sinkt im direkten Jahresvergleich um rund fünf Prozent auf 10,38 Mio. Stück (3/2015: 10,93 Mio.) und verzeichnet damit erneut einen stärkeren Rückgang der Gesamtverkäufe als im vorangegangenen Berichtszeitraum. Auch die aktuelle Gesamtverbreitung der Fachpresse von 19,84 Mio. Exemplaren muss im Jahresvergleich höhere Einbußen hinnehmen (3/2015: 20,52 Mio. Exemplare, ein Minus von 3,29 Prozent).
Kundenzeitschriften
Die Kundenzeitschriften präsentieren sich mit einer weitgehend stabilen Auflagenentwicklung: Im direkten Jahresvergleich liegt die Gesamtverbreitung mit 51,46 Mio. Exemplaren nahezu gleichauf. Die Gesamtverkäufe sinken gegenüber dem Vorjahr leicht um 0,56 Prozent auf 37,48 Mio. Exemplare (3/2015: 37,70 Mio. Stück).
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzelverkäufe, Bordexemplare und Sonstige Verkäufe:
Zur Ausweisung mit den detaillierten IVW-Quartalszahlen 3/2016 für 5.800 Titel und Anzeigenbelegungseinheiten des deutschen Pressemarkts.