Rückläufiger Absatz gedruckter Exemplare und wachsende ePaper-Verkäufe - Gesamtverkäufe am deutschen Pressemarkt werden zunehmend digitaler - Jede sechste verkaufte Tageszeitung ist ein ePaper – Neue Ausweisung der IVW-Gesamtzahl (Publishing Digital | Print) erleichtert Beobachtung und Analyse der Entwicklung
BERLIN (ivw), 25.10.2022 – Die Auflagenentwicklung am deutschen Pressemarkt ergibt im 3. Quartal 2022 das folgende Bild: In allen Printgattungen sind die Gesamtverkäufe rückläufig. Dabei können die Tages- und Wochenzeitungen den Rückgang merklich begrenzen. Die Publikumspresse müssen abermals gestiegene Verluste ihrer Gesamtauflagen hinnehmen.
Mit Ausnahme der Kundenzeitschriften tragen in allen Printgattungen der Absatz der ePaper-Ausgaben in stetig wachsenden Anteil zu den Gesamtverkäufen der Pressetitel bei.
Im Dashboard der neuen Ausweisung IVW-Gesamtzahl (Publishing Digital | Print) lassen sich jetzt für jeden einzelnen Pressetitel die prozentualen Anteile der Print-Gesamtauflagen (inkl. ePaper), der Auflagen für extended ePaper sowie Verkäufe von Paid-Content-Angeboten generieren, die in der zusätzlichen Ausweisung mit den Quartalsauflagen zur neuen IVW-Gesamtzahl zusammengeführt werden.
Tageszeitungen
Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 3. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 12,58 Mio. Exemplare. Das sind im Vergleich 4,52 Prozent weniger als im Vorjahr (3/2021: 13,18 Mio. Stück). Bei den als ePaper abgesetzten Tageszeitungsexemplaren stieg im 3. Quartal 2022 die verkaufte Auflage weiter an auf jetzt 2,13 Mio. Stück – ein Plus von 14,08 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Damit wird inzwischen jede sechste Zeitung als ePaper verkauft. Die erstmalig veröffentlichte IVW-Gesamtzahl (Publishing Digital | Print) der Tageszeitungen beläuft sich bei den Gesamtverkäufen auf 13,86 Mio. Stück, die sich aus der Quartalsauflage von 12,58 Mio. Exemplaren (davon 2,13 Mio. ePaper) und 1,28 Mio. Verkäufen (tNR pro Tag im Quartalsdurchschnitt) von Nutzungsrechten an Paid-Content-Angeboten der Tagespresse zusammensetzt.
Wochenzeitungen
Nach stärkeren Verlusten zu Jahresbeginn haben sich die Gesamtverkäufe der Wochenzeitungen im zurückliegenden Quartal weiter stabilisiert. Die rund 1,59 Mio. abgesetzten Exemplare ergeben im direkten Jahresvergleich ein Minus von 1,45 Prozent (3/2021: rund 1,62 Mio. verkaufte Stücke). Erneut kräftig angestiegen ist die Anzahl der Wochenzeitungsexemplare, die als ePaper zu ihren Käufern gelangen. Gegenüber dem Vorjahr wurden rund 42,82 Prozent mehr ePaper von wöchentlich erscheinenden Zeitungen verkauft (3/2022: rund 0,39 Mio. Stück gegenüber 0,28 Mio. in 3/2021).
Publikumszeitschriften
Im Durchschnitt für das 3. Quartal 2022 liegt die verkaufte Auflage der Publikumszeitschriften mit rund 52,35 Mio. pro Ausgabe verkauften Exemplaren um 10,10 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (3/2021: 58,23 Mio. Stück); damit sind die Gesamtverkäufe der Publikumspresse stärker rückläufig als im vorangehenden Quartal und dem Vorjahr. Die ePaper-Verkäufe der Publikumspresse liegen hingegen mit einem Plus von 29,83 Prozent abermals deutlich über dem Vorjahresergebnis (3/2022: 2,56 Mio. Stück gegenüber 1,97 Mio. ePaper-Exemplare in 3/2021).
Fachzeitschriften
Die Fachzeitschriften präsentieren sich im 3. Quartal 2022 mit einer Gesamtverbreitung von 15,26 Mio. Exemplaren – das ist gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 2,93 Prozent (3/2021: 15,72 Mio. verbreitete Stück). Die Gesamtverkäufe der Fachpresse von aktuell 7,91 Mio. Exemplaren verlieren etwas stärker und liegen um 4,05 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (3/2021: 8,24 Mio. verkaufte Exemplare).
Kundenzeitschriften
Die Kundenzeitschriften müssen einen erneut gestiegenen Rückgang ihrer Gesamtverbreitung hinnehmen. Mit insgesamt 23,59 Mio. ausgelieferten Exemplaren verzeichnen die Kundenzeitschriften aktuell gegenüber dem Vorjahresergebnis ein Minus von 18,49 Prozent (3/2021: 28,94 Mio.). Der Gesamtverkauf der Kundenpresse liegt bei aktuell 20,57 Mio. Exemplaren, was im Jahresvergleich ein Minus von 5,50 Prozent ausmacht (3/2021: 21,77 Mio. verkaufte Exemplare).
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzelverkäufe, Bordexemplare und Sonstige Verkäufe können der beigefügten Statistik entnommen werden.
- Auflagenstatistik 2022 - 3. Quartal (PDF-Format)
- Auflagenstatistik 2022 - 3. Quartal (csv-Format)
- ePaper-Statistik 2022 - 3. Quartal (PDF-Format)
Zur Ausweisung mit den detaillierten IVW-Quartalszahlen 3/2022 für 1.874 Titel und 5.590 Anzeigenbelegungseinheiten des deutschen Pressemarkts.