Etwas Entspannung am Pressemarkt: Tageszeitungen mit gebremstem Auflagenrückgang - Verluste der Publikums- und Fachzeitschriften rückläufig - Wochenzeitungen und Kundenzeitschriften stabilisieren Gesamtauflagen
BERLIN (ivw), 23.01.2017 - Keine Trendwende, aber auch keine Beschleunigung des Auflagenrückgangs - zu diesem Fazit kommt die IVW mit der aktuellen Auflagenbilanz für das 4. Quartal 2016. Die Tageszeitungen sowie die Titel der Publikums- und Fachzeitschriften verlieren weniger stark an Auflage als zuvor im Jahresverlauf. Lichtblick für die Tagespresse ist der anhaltende Erfolg im Verkauf ihrer ePaper-Ausgaben, von denen zum Jahresende 2016 erstmal mehr als 1 Million Exemplare täglich verkauft wurden. Die Wochenzeitungen und Kundenzeitschriften behaupten mit stabilem Gesamtergebnis ihren Platz im Mediengefüge.
Tageszeitungen
Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkaufen im 4. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 16,95 Mio. Exemplare und damit 7,27 Prozent weniger als im Vorjahr (4/2015: 18,28 Mio. Stück); in den beiden vorangegangenen Quartalen lag der Rückgang mit 7,74 bzw. 7,62 Prozent merklich höher. Weiter wachsendem Zuspruch erfreuen sich die digitalen Ausgaben der Tageszeitungen. Ihr Anteil am Gesamtergebnis übersteigt im 4. Quartal 2016 mit täglich 1.000.147 verkauften ePaper-Exemplaren erstmals die Millionenmarke und legt dabei um fast ein Fünftel gegenüber dem Vorjahr zu (4/2015: 0,85 Mio. verkaufte elektronische Ausgaben der Tagespresse).
Wochenzeitungen
Für die Wochenzeitungen setzt sich auch im Schlussquartal 2016 die positive Entwicklung ihrer Gesamtverkäufe fort; die verkaufte Auflage liegt mit rund 1,72 Mio. Exemplaren nahezu gleichauf mit dem Vorjahresergebnis (4/2015: ebenfalls rund 1,72 Mio. Stück).
Publikumszeitschriften
Im 4. Quartal 2016 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 92,97 Mio. Exemplaren um 4,68 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (4/2015: 97,53 Mio. Stück). Im Vergleich zum Vorquartal sind die Gesamtverkäufe der Publikumspresse mit einem Rückgang von nur 0,20 Prozent weitestgehend stabil. In der aktuellen Verkaufsauflage der Publikumszeitschriften sind nun auch wieder die Abonnements von drei auflagenstarken Mitgliederzeitschriften (ver.di PUBLIK, extra / tour und Die Bundeswehr) enthalten, zu denen die Verlage bei der Ermittlung der Quartalsauflagen für das 3. Quartal 2016 die fristgemäße Auflagenmeldung an die IVW versäumt hatten.
Fachzeitschriften
Die verkaufte Auflage der Fachzeitschriften sinkt im 4. Quartal 2016 gegenüber dem Vorjahresergebnis um 3,52 Prozent auf 10,50 Mio. Stück (4/2015: 10,89 Mio.). Die Fachpresse büßt damit deutlich weniger Gesamtverkäufe ein als im vorangegangenen Quartal, für das im Jahresvergleich ein Minus von rund 5 Prozent der verkauften Exemplare verzeichnet wurde. Ebenfalls abgeflacht ist der Rückgang in der Gesamtverbreitung der Fachpresse von aktuell 20,03 Mio. Exemplaren, die gegenüber dem Vorquartal um 0,95 Prozent zulegt (3/2016: 19,84 Mio. Stück) und im Jahresvergleich geringere Einbußen hinnehmen muss als noch im Herbst 2016 (4/2015: 20,52 Exemplare, ein Minus von 2,41 Prozent).
Kundenzeitschriften
Im direkten Jahresvergleich liegen die Gesamtverbreitung der Kundenpresse mit 52,43 Mio. Exemplaren (ein Minus von 0,10 Prozent) und ihre Gesamtverkäufe mit 38,21 Mio. Stück (- 2,07 Prozent) weitgehend auf dem Vorjahresniveau. Im Vergleich mit dem Vorquartal fällt die Bilanz der Kundenpresse mit Steigungsraten von 1,89 Prozent in der Verbreitung und 1,93 Prozent im Verkauf positiv aus.
Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals- und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper-Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzelverkäufe, Bordexemplare und Sonstige Verkäufe:
Auflagenstatistik 2016 - 4. Quartal (PDF-Format)
Auflagenstatistik 2016 - 4. Quartal (csv-Format)
Zur Ausweisung mit den detaillierten IVW-Quartalszahlen 4/2016 für 5.798 Titel und Anzeigenbelegungseinheiten des deutschen Pressemarkts.