Transparenz für den Wachstumsmarkt Paid Content
Der Online-Medienmarkt ist weiter im Wandel: Viele User finden sich mittlerweile im Internet vor Bezahlschranken wieder. Jeder vierte Nutzer ist einer aktuellen Studie zufolge inzwischen bereit, für digitale Inhalte zu zahlen. Seit dem vergangenen Jahr gehen die deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenverlage verstärkt dazu über, die digitalen Angebote zu ihren Presseerzeugnissen ganz oder in Teilen kostenpflichtig zu machen. Der Jahresumsatz der Verlage mit Paid Content wird für 2013 auf rund 140 Mio. Euro geschätzt. Im Dezember vermeldet der Axel Springer Verlag – sechs Monate nach Einführung einer Paywall – über 150.000 digitale Abonnements für die Inhalte von BILDplus.
Für den wachsenden Markt kostenpflichtiger Digitalprodukte wird die Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) ihr Datenangebot erweitern: Mit einem neuen Zähl- und Meldeverfahren können Anbieter jetzt unabhängig von der Auflagenerhebung und der Online-Nutzungsmessung auch Verkaufszahlen von Apps oder zu kostenpflichtigen Inhalten von Webseiten durch die IVW bestätigen lassen. Das Verfahren erfasst Einzelverkäufe und Abonnements über alle Verkaufsplattformen und aus den unterschiedlichen Vermarktungsmodellen. Ausgewiesen werden bezahlte Nutzungsrechte pro Kalendertag. Die Anbieter melden den Tagesdurchschnitt der bezahlten Nutzungsrechte zu ihren paid-content-Produkten, die von der IVW dann regelmäßig überprüft und veröffentlicht werden.
Auf das "Meldeverfahren Paid Content" der IVW haben sich Werbungtreibende, Agenturen und Medienanbieter nach längeren Verhandlungen geeinigt, um künftig für die Vermarktung auch auf standardisierte Leistungswerte für kostenpflichtige Digitalprodukte zurückgreifen zu können.
Bei der IVW sind alle organisatorischen Vorkehrungen getroffen, um die ersten paid-content-Angebote in das Meldeverfahren aufnehmen zu können. "Jetzt sind die Anbieter am Zug. Wir sind gespannt, wer den Anfang macht und uns die ersten Zahlen zu paid-content-Produkten zur Veröffentlichung meldet" sagt IVW-Geschäftsführer Michael Schallmeyer.